Rathaus

Ortsteile - Petersaurach

Luftbild Petersaurach 2007

Jubiläumsjahr 2012 - 800 Jahre Petersaurach

Urkundlich wird der heutige Ort Petersaurach unter dem Namen "Vrah" erstmals im Jahre 1212 erwähnt - nach einem wohl recht turbulenten Hin und Her: Bischof Otto von Würzburg gab vor dem Jahre 1212 die Güter in "Vrah" seinem Versallen Ulrich von Wischeuelt als Lehen. Dieser reichte es als Afterlehen an Cuonrad von Haselach und Wernhard von Watzendorph weiter. Wernhard verstarb; seine Erben und auch von Haselach verzichteten spätestens im Jahre 1212 auf das Lehen und gaben es an Wischeuelt zurück. Aber er brauchte offensichtlich die Ländereien nicht mehr, so dass sie wieder in den Besitz von Bischoff Otto von Würzburg kamen. Was dann geschah, ist in einer Urkunde aus dem Jahre 1212 erwähnt: Otto von Würzburg vermachte seine Güter in "Vrah" dem Kloster in Heilsbronn.

Die Grund- und Landesherren in früherer Zeit waren die Bischöfe von Würzburg, dann das Kloster Gumbertus in Ansbach und deren Vögte. Kaum hatte das Kloster in Heilsbronn die ersten Höfe in "Vrach" (ehemals "Vrah") erworben, da trachtete es nach dem ganzen Ort. 1235 hatte es schon 13 Huben inne. Es machte noch weitere Käufe von den Herren von Sulzbürg, Dornberg, Heideck, Schlüsselberg und Vestenberg, bis um 1400 alle Höfe in seinem Besitz sind. Unter den frühen Zeugen und Besitzern des Wolframshofes taucht in den Käufen das Geschlecht derer von Urach auf, ein Geschlecht, das seit 1223 bekannt ist und das wohl auch seinen Namen von hier haben könnte, dann aber in anderen Gegenden sesshaft wird und schließlich 1523 ausstirbt.

Kirche und Pfarramt

Eine Kirche wurde schon bald nach der Gründerzeit erbaut, anfangs als Filiale von Sachsen, bald aber schon vor 1168 als eigene Pfarrei. Urkundlich findet die Dorfkirche erst 1390 Erwähnung; das Kirchen- Patronat hatte bis 1556 das Gumbertusstift inne. Bis zum Jahre 1403 war die Kirche in Neuendettelsau eine Filiale von Petersaurach, bis sie der dortige Grundherr und andere Gönner durch Stiftungen zur eigenen Pfarrei machten. Noch heute gehört die Filialkirche von Gleizendorf zur Pfarrei Petersaurach. Zum Pfarrsprengel gehören Altendettelsau (genannt 1142), Gleizendorf (1291), Langenloh (1166), Wicklesgreuth (1213) und Ziegendorf (1249). Bis zum Jahre 1812 waren hierher eingepfarrt der Ort Aich, die Bachmühle, Geichsenhof und Geichsenmühle.

Wie die meisten Kirchen in Franken, war die Kirche in Petersaurach früher auch eine Wehrkirche mit einem aus dem 15. Jahrhundert stammenden viel höheren Turm, der erst 1799 auf die heutige Höhe vermindert wurde. Die Pfarrbücher beginnen 1556, angelegt durch einen Priester aus Schlesien.

Kriegerdenkmal

In dem Krieg zwischen dem Markgrafen und Nürnberg sowie dem 30-jährigen Krieg wurde der Ort 1632 größtenteils eingeäschert.

Die späteren Kriege richteten zwar weniger Schaden an, dafür forderten aber die beiden Weltkriege viele Soldatenopfer, wie das Kriegerdenkmal zeigt.

Schule Petersaurach

Während die Liste der Pfarrer schon um 1390 beginnt, werden die Schulmeister erst ab 1560 genannt.

Wurde anfangs im Mesnerhaus unterrichtet, so baute man im 19. Jahrhundert die alte Schule, 1904 das große Schulgebäude neben der Kirche und 1956 konnte man eine moderne Schule einweihen.
Seit 2010 Jahren ist Petersaurach Schulstandort einer Mittelschule.

Bahnhof

Im Mittelalter in der Zeit um 1472 bis 1677 war Petersaurach Sitz eines ordentlichen Gerichtes, es wurden Gerichtssitzungen abgehalten und es war ein eigenes Gerichtssiegel vorhanden.

Im Jahr 1875 wurde die Gemeinde Petersaurach durch die Eisenbahn der Hauptstrecke Nürnberg - Ansbach erschlossen. 1894 bekam Petersaurach eine eigene Bahnstation an der Nebenstrecke Wicklesgreuth - Windsbach.

Nach dem 2. Weltkrieg haben sich die Verhältnisse rasch verändert. Schon 1943 kamen Fliegergeschädigte im Ort an, für die Wohnungen zu beschaffen waren; 1945 folgten Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten und anderen Ländern, am 1. Oktober zählte man 338 Flüchtlinge. Seit 1945 praktiziert ein Arzt und von 1985 bis vor Kurzem auch ein Zahnarzt in Petersaurach.

Bürgerbüro

1966 wurde ein neues Rathaus eingeweiht.

Die neuesten Umbaumaßnahmen fanden im Jahre 2011 statt: im Ergeschoss wurden neue Räumlichkeiten für das Bürgerbüro eingerichtet. Hier bietet die Verwaltung barrierefrei zugänglich ihre Dienstleistungen von Montag bis Freitag an.

RKW

1967 die neue Schulsportanlage errichtet, weil auf der ehemaligen Sportanlage des TSV Petersaurach sich die "Norvin GmbH" jetzt "Rheinische Kunststoffwerke AG" niedergelassen hat. Dieses Werk ist noch heute der größte Arbeitgeber in der Gemeinde.

Feuerwerk

Die Gemeinde bestand seit 1818 aus den Orten Petersaurach und Wicklesgreuth.

Im Zuge der Gemeindereform kamen 1972 die Orte Altendettelsau, Ziegendorf, Langenloh, Langenloh-Nord und Langenheim dazu und im Jahre 1978 die früheren Gemeinden Großhaslach und Vestenberg mit weiteren sieben Orten.

Im Jahre 2012 beging Petersaurach seine 800-Jahrfeier.

Quellen: Petersaurach, Dokumentation einer Großgemeinde von Hermann Dallhammer und Dokumente der Gemeinde Petersauruach
Luftbildaufnahmen: Helmut Geißendörfer, Petersaurach

Gemeinde Petersaurach
Hauptstraße 29
91580 Petersaurach
Telefon +49 (0)9872 / 97 98 0